Trauer und Trauerarbeit
In vielen Situationen des Lebens sind wir traurig. Wenn ein Mensch stirbt, verspüren Angehörige und Freunde meist intensive Trauer. Oft spricht man in diesem Zusammenhang auch von „Trauerarbeit“. Wir als Bestatter begleiten Trauernde. Wir erleben täglich, wie unterschiedlich Menschen trauern und mit ihrer Trauer umgehen.
Trauer
Der Duden definiert Trauer als „seelischen Schmerz über einen Verlust oder ein Unglück“ aber auch als „Zeit des Trauerns nach einem Todesfall“. Trauer ist also eine ganz natürliche seelische Reaktion und keine Krankheit oder etwas, für das man sich schämen müsste.
Das Gefühl der Trauer verändert sich kontinuierlich. Es gibt Tage an denen man sich besser fühlt, es gibt aber auch Tage an denen es wieder schlechter geht. Die Wissenschaft versucht Trauer in verschiedene Phasen zu unterteilen. Nach einem ersten Schock begegnen Viele Gefühlen der Wut, Machtlosigkeit und Verzweiflung. Trauernde Menschen ziehen sich oft aus ihrem Umfeld zurück. Mangelnde Lebensfreude oder Niedergeschlagenheit können Ursachen dafür sein. Trauernde müssen sich mit ihren Gefühlen auseinandersetzen und lernen, mit diesen umzugehen. Es braucht Zeit, bis man seinen Alltag neu organisiert und strukturiert hat und den Verlust eines Menschen akzeptieren kann.
Das Trauerjahr
Oft hören wir noch den Begriff „Trauerjahr“: Früher war es üblich, dass der Ehepartner eines Verstorbenen für ein Jahr schwarze Kleidung trug. Außerdem gab es die allgemeine Erwartungshaltung, dass man die Trauer spätestens nach einem Jahr überwunden haben sollte.
Trauer ist aber so individuell wie die Menschen, die trauern. Deshalb benötigt jeder Mensch seine eigene Zeit für seine individuelle Trauerarbeit. Ein Jahr nach dem Tod eines Angehörigen hat man als Trauernder einen ersten Jahreszyklus durchlebt. Mit allen vier Jahreszeiten und vor allem mit all den Tagen, die mit Erinnerungen an den Verstorbenen verknüpft sind. Alle Erfahrungen aus diesem ersten Jahr können Halt und Sicherheit geben. Leiten Sie aber auf keinen Fall daraus ab, dass Sie nach einem Jahr nicht mehr trauern dürfen.
Aktives Trauern ist wichtig
Aktives Trauern hilft, den seelischen Schmerz zu lindern und langfristig zu überwinden. Man muss sich mit einer neuen Situation vertraut machen und diese akzeptieren. In diesem Zusammenhang spricht man von zu leistender Trauerarbeit.
Wir möchten trauernde Menschen begleiten. Auch nach der Bestattung sind wir für Angehörige da und lassen Sie nicht allein. Oft fragen uns Familienmitglieder, wie sie mit trauernden Verwandten umgehen sollen. Wir helfen Ihnen gerne.